Mich erreichte die beglückwünschende Mail der Erben Gemeinschaft. Schon bald steht ein schweres, mit der Aufschrift "zerbrechlich" vermerktes Paket vor meiner Haustür. Meine Freude ist groß und der Zeitpunkt könnte nicht besser sein, denn ein Familiengeburtstag steht an. Die vier zu testenden Rosé-Weine aus dem Jahrgang 2014 sind wohlbehütet verpakt. Dem beiliegend finde ich Fragebögen und eine wirklich fanastische Übersicht, mit der ich meine Weinprobe zu Hause optimal organisieren kann. Dazu gehören ein paar grundsätzliche Tipps, die ich euch hiermit auch verraten möchte.
Achte auf die Reihenfolge:
- Weißweine vor Rotweine
- Leichte vor schweren Weinen
- Trockene vor lieblichen Weinen
- Junge vor alten Weinen
- Weiß- und Roséweine: 10°-12°C
- Rotweine: 15°-18°C
Meine Projektansprechpartnerin,
Verena Armbruster, hieß mich als Weinfreund herzlich willkommen und
verblieb mit besten Grüße von der Mosel. Danke für die Zusammenarbeit!
Nun will ich es nicht allzu spannend machen. Die Weine sind gekühlt. Die Gläser stehen bereit. Und die Probanden sind gespannt. Meine Weinprobe zu Hause beginnt.
Testprodukt Nr. 1: Cabernet Sauvignon Rosé Rèserve (trocken)
Der Wein wird aus sehr reifen Trauben produziert, die bei kühlen Temperaturen gelesen werden. So steht es auf dem Etikett. Den behutsam temparaturgesteuerten Herstellungsprozess kann ich natürlich nicht eins zu eins nachvollziehen, aber ich kann euch sagen, wie der Wein schmeckt. Lecker! In einem, wie ich finde, dumpfen Rotton mit leichter Bräune schimmert er. Der erste Schluck entfaltet sich nach und nach im Mund. Anfangs zeigt er sich leicht säuerlich. Je länger der Schluck im Mund verweilt, desto säuerlicher wird er. Dabei würde ich ihn geschmacklich mit etlichen Zitrusnoten vergleichen. Gleichzeitig wirkt der trockene Wein auf mich feinperlig. Preis: 4,99 EUR pro Flasche (0,75 l)
Vol.: 13%
Testprodukt Nr. 2: Dornfelder Rosé (halbtrocken)
Dieser halbtrockene Wein schaut herrlich aus. In einem satten, fruchtigen Knallrot strahlt er durch die Flasche. Er riecht fruchtig, süßlich und gleichzeitg aromatisch nach Ananas, Pfirsich und vor allem nach Erdbeere. Schluck für Schluck wird der feinperlige Wein fruchtiger, milder, erdbeerige. Der 2014er Dornfelder Rosé hat sich als unser Favorit herausgestellt. Er war zuerst leer. Dabei hat er sowohl Testpersonen geschmeckt, die trockene Weine bevorzugen, als auch Testpersonen, die liebliche Weine lieben. Sehr lecker und sehr empfehlenswert, um viele Geschmäcker zufrieden zu stellen.
Preis: 3,99 EUR pro Flasche (0,75 l)
Vol.: 11,5%
Testprodukt Nr. 3: Landwein Rosé (halbtrocken)
Der halbtrockene Landwein tritt sehr schlicht auf. Allein die helle Rosé-Färbung zeigt, wie sanft und mild er sich präsentiert. Geschmacklich lässt sich der Wein als süßlich, fruchtig parfümiert bezeichnen. Auch in dieser Sorte erkannten wir eine leichte, erdbeerige Note. Diesmal stand allerdings die Süße von Trauben im Vordergrund, die den Wein dennoch nicht zu süß gestaltet. Er schmeckt gut, wurde aber nicht zum Favoriten gewählt.
Preis: 2,99 EUR pro Flasche (0,75 l)
Vol.: 10,5%
Testprodukt Nr. 4: Weißherbst Rosé (lieblich)
Als letztes ist der liebliche Wein an der Reihe unserer Weinprobe. Von der Färbung her gleicht er ungefähr dem Landwein. Er riecht und schmeckt süßlich. Die Weintrauben stehen hier deutlich im Vordergrund. Auf der Internetseite von Erben wird die Rebsorte Blauer Portugiese genannt. Der Weißherbst ist sehr fruchtig und lieblich. Dabei ist er mir persönlich keineswegs zu süß und auch nicht zu kräftig. Testpersonen, die liebliche Weine grundsätzlich nicht mögen, haben diesen Wein als sehr süß beschrieben. Diese Wertung stufe ich mal als "Geschmackssache" ein. Für meinen Gaumen war er lecker, geschmackvoll und nur minimal süß.
Preis: 3,99 EUR pro Flasche (0,75 l)
Vol.: 10,0%
Fazit
Die 2014er Rosé-Weine der Erben Gemeinschaft bestechen allesamt durch ihren fruchtigen, erdbeerigen Geschmack. Gleichzeitig sind sie recht säuerlich. Sie sind lecker, aber dennoch nicht unsere Lieblinge unter der großen, weiten Welt der Weine. Von den vier getesteten Weinen überzeugte uns am ehesten der halbtrockene Dornfelder Rosé.
Grundsätzlich haben die Erben-Weine auf uns einen qualitativ hochwertigen Eindruck gemacht. Die Flaschen wurden ansprechend designt. Bei zwei von ihnen finden sich sogar Einprägungen auf der Glasoberfläche wieder.
Mein Rat für alle Weinliebhaber: Mögt ihr leichte, eher säuerliche Weine mit fruchtiger Note, dann probiert euch durch die 2014er Rosé-Weine der Erben Gemeinschaft. Letztenendes ist gerade das Produkt Wein eine Geschmackssache. Rotweinfans werden jedoch an dieser Produktlinie geschmacklich scheitern. Erwartet keine vollmundigen, schweren, erdigen Weinaromen.
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