Ich lebe vegan. - meine erste Woche

Ich lebe vegan. - meine erste Woche 

1. Woche (10.02. - 14.02.2016)

Yeah! Die Fastenzeit - mein Vorhaben "7 Wochen lang vegan" - hat begonnen. Ich bin gespannt, euphorisiert und demnoch etwas beflügelt. Was erwartet mich die kommende Zeit? 
Es ist eigentlich ein gewöhnlicher Mittwoch: aufstehen, Frühstück essen, zur Arbeit fahren, ... Meine erste Veränderung nehme ich beim Frühstück war. In meinen Kaffee darf keine normale Milch. Zum Glück bietet das Supermarkt-Angebot heutzutage schon eine Vielfalt an Milchersatzprodukten. Heute gibt es Hafermilch (Wasser, Hafervollkorn, Sonnenblumenöl, Meeresrotalge, Meersalz). Das passt wirklich prima und schmeckt kaum nach Getreide. Dazu schnibbel ich mir einen großen Obstteller, den ich mit etwas gepufften Quinoa und Zimt (Ich liebe Zimt!) bestreue. Fertig ist der Start in den Tag. Die Arbeitsstunden verfliegen. Mittags lauert auf mich im Essensraum ein Duft nach Döner, Gyros oder so. Gemein. Aber das kratzt mich nur kurzweilig, denn ich esse sonst zwar gerne Fleisch, aber nicht täglich. Viel schwerer erscheint mir, keinen Joghurt, Käse und gewohnte Nascherein essen zu können. Für Zwischendurch eignen sich überigens super getrocknete Früchte. Besonders getrocknete Birne, die ich bisher noch gar nicht kannte, ist soft und erinnert mich an Joghurtgums. Yummi. Da macht das fasten Spaß. Abends treffe ich mich mit einer Freundin. Was essen wir nur? Ich schlender kurz vorher nochmal durch den Supermarkt und stelle fest, dass ich bestimmte Regionen sofort überspringen kann. Ich ziehe also schnurstraks an der Käse-, Nudel- und Fleischtheke vorbei. Würde ich nicht fasten, wären viiiel mehr Produkte in meinem Einkaufswagen gelandet - viiiiel mehr unnötige Produkte zum Naschen und Probieren. Nun denn, abends gab es gebratenes Gemüse in Paprika gebettet mit Kartoffelspalten. Und das schmeckt weitaus fantastischer als es klingt. Die Kartoffeln übernehmen dabei die Funktion als Sattmacher.  

So habe ich das Abendessen zubereitet: Ich habe eine Zwiebel, eine Knoblauchzehe, fünf Champignons, zwei Hände voll TK-Prinzessbohnen, zwei Hände voll TK-Brokkoli, fünf Mini-Tomaten und eine halbe Zucchini in ziemlich kleine Würfel geschnitten. Nach und nach habe ich die einzelnen Gemüsesorten in etwas Olivenöl angebraten und abschließend mit Pfeffer, Salz und verschiedensten Kräutern (TK-Kräutermischung) abgeschmeckt. Während das Gemüse brät, halbiert vier Paprikas und erkernt sie. Füllt sie mit dem Gemüse. Die Kartoffelecken gehen ratz-fatz: Schneidet so viel Kartoffeln wie ihr wollt in mundgerechte Spalten. Gießt etwa 2 EL Öl und streut Pfeffer, Salz und Paprikapulver drüber. Jetzt mischt es mit euren Händen gut durch, verteilt sie auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech und schiebt sie auf mittlerer Schiene für etwa 20 Minuten bei 200 °C in den Ofen. Packt nach etwa 10 Minuten die mit dem Gemüse gefüllten Paprikas hinzu, sodass die Paprika im Ofen etwas garen und an Süße gewinnen kann. So schnell geht veganes Essen! Beim Dip fühle ich mich bislang etwas eingeschränkt. Da ich noch kein alternatives Rezept gefunden und ausprobiert habe, essen wir Senf dazu. Das passt. Und für den Tag danach bleibt auch noch eine Mahlzeit übrig. Es ist etwas "Füllung" übrig geblieben. Die ergänze ich mit Sesam- und Sonnenblumenkörnern sowie gepufften Quinoa. Daraus ergibt sich ein toller Salat für die Mittagspause. - Was für ein kreativer Start in die Fastenzeit.
Die Woche - nagut, es war eigentlich eine halbe Woche Fastenzeit - geht dem Ende entgegen mit einer Mitarbeiterveranstaltung am Freitag. Und das ist die bisher größte Herausforderung der Woche, denn es gibt kurz vor dem Übergang zum Wochenende ein Buffet mit wirklich fantastisch aussehenden Fingerfoods. Ich tiger ein- oder zweimal daran vorbei, um zu sehen, ob nicht doch etwas für mich dabei ist. Und tatsache, ich finde etwas! Dekorative Salatblätter und Physalis. Hm... Ich beschränke mich auf Orangensaft. Und dann kamen doch noch OBSTSPIEßE. Juhu, ich habe schon gar nicht mehr daran geglaubt. Mein Fazit für den Abend: Eigentlich ist vegane Ernährung gar nicht so schwierig - wenn man es selbst zubereitet. Auswärts essen ist mit gewissen Hürden verbunden. Das habe ich erkannt. Trotzdem leidet meine Stimmung nicht darunter. 
Am Samstag bietet sich eine weitere Erkenntnis. Wir besuchen IKEA im Luv-Center. Und das endet - fast schon traditionell - mit eine Hotdog, Softeis und Zimtschnecken als Mitbringsel. Doch nicht an diesem Tag! Dies alles kommt für mich nicht in Frage. Dennoch gebe ich mich nicht damit zufrieden, den Food-Bereich von IKEA gar keine Aufmerksamkeit zu schenken. Und meine Neugierde wird belohnt: Es gibt tatsächlich vegane Köttbullar! Die typisch schwedischen Fleischbällchen gibt es nun auch in Gemüseform. Prima! Eingebpackt. Und am Abend gibt es deswegen einen veganen Köttbullar-Kranz auf einer Hirse-Gemüse-Pfane. Wer über die veganen Köttbullar mehr wissen möchte: Blickt in den Pressebericht und in IKEA Produktbeschreibung.

So habe ich das Abendessen zubereitet: 
Zuerst habe ich geschnippelt. Aus drei Champignons, einer halben Gurke, einer halben Zucchini, vier Mini-Tomaten, einer Zwiebel, zwei Knoblauchzehen und vier Karotten verwandelten sich viele, bunte Gemüsewürfel. In einer großen Pfanne habe ich Olivenöl erhitzt und darin die Möhren, Zwiebeln und eine Tasse Hirse angeschwitzt. Das ganze habe ich anschließend mit 250 ml halbtrockenen Rosewein abgelöscht. Auf geringer Hitze habe ich es nun köcheln lassen und immer mal wieder ein Glas Wasser hinzu gegossen, wenn die Flüssigkeit verdampft war. Das braucht ungefähr 20 Minuten. Für die gleiche Zeit habe ich die tiefgefrorenen, veganen Köttbullar aus dem Gefrierfach genommen und bei 180°C auf mittlerer Schiene in den Ofen geschoben. Das Backblech war wieder mit Backpapier ausgelegt. Nach 10 Minuten habe ich zu der Hirse-Gemüse-Pfanne das restliche Gemüse gegeben, damit es ebenso Flüssigkeit verliert, diese an die Hirse abgeben kann und Hitze bekommt. Nun darf im gleichen Zuge abgeschmeckt werden. Ich war nicht sparsam und so bekam meine Pfanne eine orientalische Note: Salz, Kurkuma, Chiliflocken, Kardamom und Oregano. Ich habe hierbei immer nach und nach gewürzt. Schmeckt lieber etwas öfter ab, als wenn es nachher überwürzt ist. Angerichtet wird nun, indem zuerst die Hirse-Gemüse-Pfanne als Häufchen in der Mitte des Tellers gebildet wird. Die veganen Köttbullar reihen sich ringsherum ein. Lecker! Guten Appetit!
Am Sonntag ist Valentinstag. Für mich zum ersten Mal ein veganer Valentinstag. Ich möchte meinem Schatz den Sonntag versüßen. Womit? Mit veganen Pfannkuchen mit herzlichen Obstspießen. Das kam grandios an. Sein Feedback zum veganen Pfannkuchen: Habe ich auch vegane Pfannkuchen bekommen? Die schmecken wie normale. Besser kann ein Feedback für eine alternative Speise nicht klingen. Und die Füllung darf dann Geschmackssache bleiben. ;)

So habe ich das herzliche Frühstück zubereitet:
Ich habe 200 g Weizenmehl mit einer Messespitze Natron und einer Prise Salz in einer Schüssel vermengt. Hinzu kam 20 g Vanillezucker. Schluck für Schluck gab ich anschließend unter dem Rühren des Mixers 500 ml Soja-Reis-Milch hinzu. Zuletzt gab ich noch 2 EL Mineralwasser mit Sprudel hinein. "Es ist eine ganz schön dünne Masse.", habe ich mir gedacht. Also erschreckt nicht. Das muss so sein. Nun erhitzt eine große, gefettete Pfanne und bratet die dünnen Pfannenkuchen oder auch dicklichen Crepes aus. Die Obstspieße bekommt ihr ganz simple hin. Schneidet einen Apfel, eine Birne und eine Kiwi in Streifen - nicht zu dick und nicht zu dünn. Sie müssen auf einen Spieß passen und dort halten. Dann habe ich mir einen Plätzchenausstecher in Herzform genommen und aus den Obstscheiben ausgestochen. Die Obstherzen habe ich anschließend auf einen Schaschlik-Spieß aufgestochen. Fertig! Ziemlich einfach und Ruckzuck. Überrascht so eure Liebsten - nicht nur zum Valentinstag.


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