Ich lebe glutenfrei. - Meine zweite Woche

Ich lebe glutenfrei. - Meine zweite Woche

2. Woche (06.03. - 12.03.2017)

Die erste Woche ist geschafft. Die zweite Woche beginnt. Ich habe frei. Genug Zeit, um sich mit glutenfreien Rezepten zu beschäftigen. Doch das klappt nur bedingt; denn die Zeit ist zum Lernen da. Am Freitag steht meine Prüfung an.

Für Montagabend habe ich ein recht einfaches und schnelles Abendbrot gefunden: Kartoffel-Gratin. Dazu gemischter Salat und fertig ist das glutenfreie Blitzgericht. Bis es im Ofen fertig gebacken ist, habe ich noch genügend Zeit zum Lernen. Für das Gratin (2 Personen) schäle ich zunächst 500 g festkochende Kartoffeln und raspel sie anschließend in dünne Scheiben. Diese lasse ich mit 140 ml Sahne und 460 ml Milch sowie einer Prise Salz aufkochen. Das Ganze köchelt 10 Minuten. Ich fülle diese Menge anschließend komplett in eine gefettete Auflaufform. Nun streue ich noch 200 g Käseraspel (Gouda) darüber. Jetzt kommt alles in den vorgeheizten Backofen. Bei 200°C (Umluft) überbäckt mein glutenfreies Kartoffel-Gratin. Mahlzeit! So geht der Abend genussvoll zu Ende.

Auch heute komme ich nicht wirklich dazu, kreativ in Sachen Gluten zu sein. Das Wichtigste hat dennoch Platz: Vorbereitungen für den Geburtstag meines Freundes. Dafür komme ich kurz raus - auch wenn es nur der Supermarkt und Bäcker für Naschkram ist. Heute Abend als auch für den morgigen bleibe ich kreativlos. Es gibt ereut selbstgemachte Pommes aus dem Ofen. Und das Ganze dann mit Ketchup. Es ist schnell gemacht, einfach lecker und läuft nebenbei. Unglaublicherweise habe ich es - zumindest bis jetzt noch - nicht über. ;)

Donnerstag. Heute habe ich einen echt großartigen glutenfreien Tipp für euch Ich bin begeistert davon. Den Hack habe ich schon öfters beim Stöbern im Internet gesehen, aber noch nie ausprobiert. Jetzt passt es perfekt: getoastete Süßkartoffelscheiben als Brotersatz. So simple es sich auch anhört - ausprobieren! Dafür schneide ich einfach eine dicke Süßkartoffel ungeschält in etwa 1cm dicke Scheiben. Diese packe ich dann bei Stufe 4 in den Toaster. Ihr kenn euren Toaster am besten. Testet es für euch aus, welche Stufe ihr braucht. Normalerweise stimmt sie mit der vom normalen Toast überein. Duch das Toasten gart die Süßkartoffel und ist praktisch eine Toastscheibe. An der Oberfläche wirft sie braune Blasen. Dann ist sie gut. Ich belege eine Hälfte dünn mit Gouda. Der schmilzt so schön auf der noch heißen Oberfläche. Die andere Hälfte streiche ich mit körnigem Frischkäse und Kräutern ein. Fertig ist das Mittag. Fantastisch! Das werde ich auf jeden Fall nochmal machen.

Der nächste Tag bricht an. Ich stehe trotz freier Woche früh auf, denn meine Prüfung steht an - und das in Düsseldorf. Eine weite Reise also. Ich frühstücke wie gewohnt und packe mir für unterwegs Bananen, Möhren und einen Smoothie to go ein. Gegen Mittag komme ich endlich an. Die ersten aus meinem Kurs sind erfolgreich durch die Prüfung gekommen. Wir treffen uns im Restaurant, um kurz zu quatschen und auf den Erfolg anzustoßen. Leider nur kurz, da sie dann auch schon wieder nach Aachen und Stuttgart reisen. Trotz der kurzen Zeit ist es immer wieder schön mit beiden zu quatschen. An dieser Stelle einen lieben Gruß in den Süden! :)

Zum Essen bin ich zu aufgreecht. Ich halt mich mit Saft bei Laune, weil ich eh bald zur Prüfung muss. Die beiden bestellen sich Bruschetta. Und anders als erwartet ist das eine riesen Portion. Die portugiesische Kellnerin ist niedlich: Sie bringt mir zusätzlich einen leeren Teller und gibt den charmanten Hinweis, dass ich sicherlich von den anderen etwas bekomme. Sie kann ja nicht wissen, dass ich glutenfrei lebe. Höflicherweise gebe ich auf das Thema nicht tiefer ein und lasse mir einen Teller mit servieren. Bruschetta ist nur genau DAS, war gar nicht geht. Aber halb so schlimm. Ich bin eh zu aufgeregt.

Im Prüfungsraum stehen Getränke und Kekse - auch das ist halb so wild. Mein Kopf ist gerade ganz wo anders. Nachem die Prüfung vorbei ist, bin ich glücklich. Alles großartig gelaufen! Jetzt habe ich Lust mit jemandem darauf anzustoßen. Hm. Das muss ich verschieben, denn ich bin allein in Düsseldorf. Da ich noch nie hier war, schlender ich auf dem Weg zum Hotel durch die Straßen. Düsseldorf hat ungemein viele Süßigkeitenläden, Patisserien, Restaurants und Kneipen. Vielleicht ist das aber auch nur der zentrierte Eindruck der Altstadt. Ich finde den original Löwensenf-Laden. Das ist glutenfrei und Mitbringsel zugleich. Ich liebe Senf! Ich darf mih durchporbieren und komme ins Plaudern. Nettes Völkchen. Trotzdem muss ich jetzt mal etwas essen. Abendbrotzeit. Der Carls-Platz ist in der Nähe Hier gibt es sooo viel Auswahl. Es ist ein großartiger Tipp für jeden Düsseldorf-Touri! Könnte ich im Hotel kochen, fände ich hier sicherlich allerlei glutenfreie Dinge. Da das nicht der Fal ist, kehre ich zum Rewe ein. Antipasti und Mozzarella passen für den Abend. Und dann entdecke ich noch einen Bäcker, der mir zeigt: Es gibt auch glutenfreies Brot mit Buchweizen. Es geht also doch! Ich habe mein Brötchen-Back-Experiment noch nicht ganz aufgegeben. Leider gibt es das Brot nur Dienstag und Donnerstag. Schade. Vielleicht finde ich auch in Lübeck Bäcker mit glutenfreiem Brot.

Samstagfrüh. Ich freue mich, dass mein Hotel flexibel ist. Einen Tag vor der Anreise fragte ich noch nach einer glutenfreien Alternative beim Frühstück. Sie haben tatsächlich glutenfreies Brot organisiert. Es ist recht ungewohnt nach über einer Woche wieder brotartig zu essen. Gut gestärkt komme ich am Bahnhof an. Die geschmacklichen Versuchungen sind hier groß. Gefühlt ist jeder zweiter Stand ein Bäcker oder eine Snackbar. Mein Widerstand bleibt erfolgreich. Das kann daran liegen, dass ich ein super Frühstück hatte. Aber auch, wenn ich unter normalen Umständen gut gefrühstückt hätte, hätte ich mir sicherlich etwas Süßes für Zwischendurch gekauft. Bei der Zugfahrt begleiten mich erneut Banane und Smoothie.

Wieder zu Hause angekommen, beginnen die Vorbereitungen für die Geburtstagsfeier. Unsere Freunde kommen bald. Jetzt brauche ich ein leckeres Gericht, dass glutenfrei ist, bei dem alle satt werden und was vor allem in großen Mengen schnell machbar ist. Nach langem Hin- und Hergrübeln steht der Plan fest. Es gibt Geschnetzeltes mit meinen beliebten Ofen-Pommes und gemischten Salat. Nach der Feier falle ich erschöpft ins Bett. Und dann kommt’s: In der Nacht träume ich doch tatsächlich davon, gegen meine Fastenzeit-Prinzipien verstoßen zu haben. Ich habe zu schokoüberzogenen Bretzeln gegriffen und gegessen. Wahnsinn wie mich das Thema beschäftigt und verfolgt.

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